- Indivisibeln
- Indivisibeln[lateinisch indivisibilis »unteilbar«] Plural, Indivisibili|en, grundlegender Begriff der im 17. Jahrhundert entwickelten Indivisibelngeometrie, die eine Vorstufe der Integralrechnung bildete. Indivisibeln sind (gedachte) unendlich dünne Gebilde, deren Dimension genau um eins kleiner ist als das von ihnen in ihrer Gesamtheit gebildete stetige Ganze. So sind Punkte die Indivisibeln von Linien, diese Indivisibeln von Flächen und diese wiederum Indivisibeln von Körpern. Die Verwendung derartiger Indivisibeln ermöglichte u. a. die Berechnung der Flächen- oder Rauminhalte krummlinig begrenzter Flächen beziehungsweise Körper. Die Vorstellung von solchen Größen geht zwar weit in die Antike zurück (schon Archimedes verwendete sie), jedoch erst F. B. Cavalieri und mit ihm v. a. E. Torricelli und G. P. de Roberval systematisierten die Lehre von den Indivisibeln und bauten sie zu einer richtigen Methode aus.
Universal-Lexikon. 2012.